Heute war die Rückreise angesagt, das kleine Abenteuer Island endete heute. Wir standen mitten in der Nacht auf, frühstückten und brachten unser kleines – in der Zwischenzeit lieb gewonnenes – Auto zurück zum Vermieter am Flughafen. Einmal kurz hoffen, dass alles in Ordnung ist und dann einchecken. Wir gaben die letzten Isländischen Kronen aus und warteten auf unseren Flug. Alles verlief gut.
Fazit: Wir bereuten es nicht unsere Flitterwochen in diesem Land mit dieser Reise verbracht zu haben. Im Gegenteil, wir werden wiederkommen, irgendwann. Ein traumhaftes und besonderes Land. Hoffentlich kann die Natur dort so unberührt bleiben, wie sie ist. Hier ist man der Entstehung der Erde so nah, wie es irgendwie geht auf diesem Planeten. Und man sieht auch, dass es nicht immer großer Luxus sein muss, um sich wohl zu fühlen. Ganz, ganz toll.
Der letzte (volle) Tag in Island lag nun vor uns. Weil es uns gestern so sehr dort gefallen hat, fuhren wir erst noch mal zum Geysir. Dort waren wir so früh am Morgen alleine, das war toll. Es ist einfach toll zu sehen, wie sich die Wasseroberfläche wölbt und kurz danach explodiert. Wirklich sehr zu empfehlen.
Heute gab es mal wieder keinen Sonnenschein, dafür aber viel Wasser. Aber der Reihe nach.
Wir sind noch mal an den Strand von Vik, noch mal die Brandung an den schwarzen Sand und die Basalt-Säulen klatschen sehen. Wieder waren wir für uns allein, wieder war es einfach nur toll, trotz des grauen Wetters.
Mit Spannung werde ich den Ausgang des Referendums in Schottland erwarten. Egal, wie es ausgeht und welche Konsequenzen das Ergebnis mit sich tragen wird, ich wünsche Schottland und den Schotten „all the best“.
Der Tag begann schon wieder grau, aber immerhin trocken, das ließ hoffen. Die Berge waren noch etwas wolkenverhangen, aber je näher wir der Gletscherlagune kamen, umso heller wurde es. Zum Glück.
Der Tag begann mit gutem Wetter, wir mussten heute auch wieder ein ganz schön weites Stück fahren. Da wäre schlechtes Wetter wirklich blöd. Außerdem sollte es heute in den Süden Islands gehen, zu Gletschern und ans Meer.
Tja, es kam wie es kommen musste, das Wetter wurde mieser, so richtig. Die Sicht wurde sehr schlecht, besonders wenn die Straße höher lag. Die Regenwolken sind ja einfach an den Bergen hängen geblieben. Es hat natürlich auch so seine ganz eigene Stimmung, aber ich wollte doch so gerne Gletscher sehen. Es waren aber auch kaum Leute unterwegs, nur Schafe trauten sich auf die Straße.
Wir waren in Höfn im Gletschermuseum. Wir waren die einzigen Gäste, aber es war sehr interessant, wenn man sie sich schon nicht live ansehen kann.
Auf unserem Weg zur Unterkunft haben wir immerhin auch noch ein Rentier gesehen. Es war wie immer, es stehen Hinweisschilder (in diesem Fall des öfteren „Achtung! Rentiere! – in den nächsten 8 km) und kein einziges Tier ist zu sehen. Nun ja, nun also das eine. Immerhin.
Wir fuhren in unsere Unterkunft, die war toll. Das Zimmer – wie in allen anderen Unterkünften auch – recht einfach, aber die Menschen waren total nett. Leider konnten sie uns auch kein tolleres Wetter versprechen. Da es nun nicht mehr (so doll) regnete, sind wir doch noch zur Gletscherlagune Jökulsárlón aufgebrochen. Bei unserem heutigen Glück rechnete ich schon damit, dass die Lagune keine Eisberge beherbergen würde, aber dem war zum Glück nicht so. Es schwammen einige Eisklötze in dem Wasser und zeigten sich in vielen skurrilen Formen. Das nächste absolute Highlight dieser Reise. Alles ist ruhig, durch das schlechte Wetter waren die Geräusche nur noch mehr gedämpft und vor dir hast du dieses alte Eis. In dem Moment schien der Rest der Welt nicht zu existieren. Wirklich sagenhaft. Gut, dass wir dort noch hingefahren sind.
Zurück in dem Hotel aßen wir dann etwas, eine andere Möglichkeit ein zukehren, gab es auch nicht in der näheren Umgebung, allein die Lagune war schon ca. 30 Kilometer (Luftlinie) entfernt, dazwischen gab es nichts. Währen des Essens fiel der Strom aus, das hat die Leute aber nicht gestört, die haben einfach weiter gemacht und Kerzen verteilt und hatten die Ruhe weg. Und das Ausfall dauerte nicht nur 5 Minuten. Unsereins würde zu Hause schon im Dreieck springen. Das sind einfach andere Verhältnisse.
Wieder erwartete uns ein recht frischer Morgen am Myvatn. Leider verließen wir die Gegend heute schon wieder. Wir fuhren noch mal zur Krafla, um dort in den Lavafeldern des Leirhnjúkur wandern zu gehen. Der letzte Ausbruch fand dort 1984 statt und dort verdampft immer noch das Wasser. Es war einfach beeindruckend, Lava in sämtlichen Formen, Flechten und Moose, weite Landschaft. Und immer wieder der Gedanke, dass dies auch Mordor sein könnte.
Hier hätten wir auch noch viel länger wandern können, aber wie das bei so einer vorgebuchten Reise ist, es muss irgendwann weiter gehen und wir verbrachten immerhin ca. 2 Stunden dort.
Wir fuhren Richtung Egilsstaðir, eine Stadt im Osten Islands, dort hatten wir die nächste Unterkunft. Der Weg dorthin war sehr einsam. Zwar fuhren wir auf der Ringstraße, Islands Hauptstraße, aber wir haben 45-60 Minuten keinen anderen Menschen gesehen. 3 Schafe vielleicht, aber mehr auch nicht. Und so wunderschön Island auch ist, aber der Teil der Strecke war schon recht öde. Man musste wirklich schon aufpassen.
Nachdem wir in unsere Unterkunft bezogen hatten, machten wir noch eine Tour rund um den Lagarfljót. Wir quälten uns dann zum Hengifoss hoch. Der Weg dort hoch ist für solch untrainierte wie mich ganz schön anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Der Blick und der Wasserfall sind wundervoll. Der Hengifoss ist mit 118 m Höhe der vierthöchste Wasserfall Islands.
Und dann war der Tag auch schon wieder vorbei. Eigentlich kann man auch noch hinter den Wasserfall gehen, aber dafür war es einfach schon zu spät, wir wollten schon im Hellen zum Auto zurück. Es ging weiter um den See, einmal einen Blick auf den Wasserfall von der anderen Seite werfen, da sieht man erst mal, wie hoch er liegt.
Nach unserer ersten Nacht am Myvatn und einem netten Plausch mit der Gastgeberin, schauten wir uns die Pseudokrater im See etwas genauer an. Sie sehen aus wie Einschlagslöcher. Wir hatten an diesem Morgen Temperaturen um den Gefrierpunkt, die Luft war herrlich frisch und klar.
Dann fuhren wir kurz einkaufen, in einem kleinen Supermarkt in der Nähe. Immerhin gab es diesen. Er hat das Nötigste und auch ein paar Snacks für uns Touris für zwischendurch. Wir fuhren – wie schon so oft – in ein Vulkangebiet, der Krafla. Auch hier dampft es überall. Das Bachwasser ist warm, hier sind Geothermalkraftwerke angesiedelt, die die Erdwärme in Strom umwandeln (durch die natürliche Ressourcennutzung ist der Strom in Island relativ billig). Wir schauten uns heute den Viti-Krater an, der während einer Explosion (vulkanischen Ursprungs natürlich) entstanden ist.
Weiter ging die Fahrt Richtung Osten, links und rechts der Straße wurden wir von weiten dunklen Lavafeldern begleitet, die einfach nur rau und nicht einladend aussahen.
In dieser unwirtlichen Landschaft ergießt sich der Dettifoss – der leistungsstärkste Wasserfall Europas – 45 Meter in die Tiefe. Hier rauscht es natürlich ordentlich, und beeindruckend ist das ganze Schauspiel natürlich auch. Einfach hinsetzen und genießen…
Wir fuhren weiter nach Húsavík, leider merkten wir erst am Ende der Straße, dass es sich um eine Hochlandstraße handelte, für die unser Autochen nicht gemacht war. So haben wir ein trockenes Flussbett überquert, wann macht man das schon. Das nächste Mal aber bitte mit einem ordentlichen Auto.
Húsavík ist ein nettes kleines Städtchen, von hier kann man Walbeobachtungstouren starten, dafür waren wir aber einfach zu spät. Wir schauten uns einfach nur um und haben gut und ordentlich gegessen.
Ein herrlicher Tag war somit auch schon wieder zu Ende.
Dieser Tag versprach wettertechnisch besser zu werden als der andere aufhörte. Die Sonne beschien herrlich die Berge rings um unsere Unterkunft.
Der Morgen sah gut aus
Ein Highlight dieser Gegend ist der Godafoss, welchen wir als nächstes ansteuerten. Von weitem konnte man die Gischt sehen. Ein wirklich toller Wasserfall. Hier ist man auf jeden Fall nicht alleine. Faszinierend ist das Türkis des Wassers, was von dem Flussursprung im Gletscher begründet ist.
Weiter ging es Richtung Mývatn, dem Mückensee. Hier hatten wir für 2 Nächte eine Unterkunft, was sich auf jeden Fall gelohnt hat. Ein sehr reizendes Gebiet, viel Vulkanismus und herrliche Natur.
Wir machten als erstes eine Wanderung um eine kleine Halbinsel in dem See und erfreuten uns an den Lavaformationen im Wasser, und auch an Land, diese waren ordentlich von Moos und Flechten bewachsen. Außerdem wurden wir von einem Schneeschauer überrascht, der schnell heranzog und auch schnell wieder verschwunden war.
Auch sehenswert waren die Lavaformationen von Dimmuborgir, Überreste eines Lavasees.
Zum Abschluss des Tages fuhren wir in das Hochtemperaturgebiet Hverarönd. Dort gibt es Schlammtöpfe und Fumarole, und wer den Geruch von faulen Eiern nicht mag, der sollte lieber gleich weg bleiben. Sehenswert ist dieses Gebiet aber auf jeden Fall. Hier blubbert und dampft es und die Farben sind einfach faszinierend.
Heute war ein Tag mit viel Autofahren, was in Island auch sehr spannend sein kann, da nicht alle Straßen asphaltiert sind.
Wir schauten uns noch etwas auf Snæfellsnes um, eine wirklich tolle Gegend. Es gibt auch ein paar wenige Orte. Sie sind nicht riesig und viele Menschen haben wir auch nicht angetroffen.
Wir fuhren an diesem Tag in den Norden Islands. Es gab dort einige Berge, auf denen schon – oder vielleicht auch noch – Schnee lag. Ein toller Anblick. Aber auch irgendwie natürlich ungewohnt, bei uns ist ja im September nun mal nicht mit Schnee zu rechnen.
In den Bergen fing es dann leider an zu regnen, die Wolken hingen auch eher an den Bergen fest, so dass es an diesem Tag nicht mehr wirklich hell wurde.
In Akureyri gingen wir dann abends essen, bis wir dort von unserer Unterkunft waren, hat das auch einige Zeit gedauert. Gute 20-25 Minuten Fahrt, das war auch die einzige Möglichkeit etwas zu essen zu bekommen. D.h., die müssen auch so lange fahren, um z.B. einzukaufen. Akureyri ist die viertgrößte Stadt in Island und hat ungefähr 18.000 Einwohner.