Zum Glück ist unsere Bettenanzahl gestern wieder sehr schnell auf 4 gesunken. Jetzt sind wir die anstrengende Privatpatientin, die nur vorübergehend bei uns zwischen geparkt wurde, los. Die war auch 80, und bestand auf ihr Zweibettzimmer und die Chefarztbehandlung und auf die pünktliche Lieferung des Kaffees. Kurzum: sie war sehr anstrengend.
Ende vom Lied: Wir sind zu viert, 2 davon sind dement.
Lied ist ein gutes Stichwort: Als mein Mann zu Besuch war, bat die 2.Demente ihn, doch bitte ein Lied zu singen. Die 1.Demente erkundigte sich, was für ein Lied sie hören wolle. „Rumpelstilzchen“ war die Antwort. Es endete darin, dass die beiden Damen auf einmal gemeinsam „Hänsel und Gretel“ sangen. Was ja irgendwie ganz niedlich ist, war in dem Moment einfach nur noch anstrengend und einfach zu viel. Kurz danach verfielen sie wieder in einen komatösen Schlaf, bis sie dann nachts wieder wach wurden und alle auf Trab hielten. Dafür war die diensthabende Nachtschwester sehr viel kompetenter als der Pfleger die Nächte zuvor.
Generell sind die meisten wirklich sehr bemüht und wenn man dann hört, dass die meisten Patienten auf der Station Demenzkranke sind, die ja so viel aufwendiger in der Pflege/Betreuung sind, ich ziehe wirklich meinen Hut vor der Leistung des Personals. Das muss man wahrscheinlich sich wirklich selber mal an gucken, um das zu verstehen.
Nichtsdestotrotz gehe ich langsam auf dem Zahnfleisch, das Zusammenhausen mit diesen Patientinnen macht mich wahnsinnig. Man kommt einfach nicht zu Ruhe.
Bin gespannt, wie es hier nach der OP morgen hier laufen soll. Oder wenn die 2.Patientin hier ohne Demenz vor mit entlassen wird.